Die Telegrafiermethode

Die zu übermittelnden Nachrichten wurden mit Hilfe eines Signalsystems von Station zu Station übertragen. Das Signalsystem bestand aus einem Mast, an dem drei Flügelpaare untereinander angebracht waren. Jeder dieser Flügel konnte unabhängig von den anderen in verschiedene Stellungen gebracht werden.

Historische Ansicht des Stationsinnenraumes
Historische Ansicht des Stationsinnenraumes

Das Grundprinzip der Nachrichtenübermittlung bestand in der Zuordnung einer Bedeutung für eine verbindlich festgelegte Flügelstellung. Pro Flügelpaar konnten durch die Stellungen 45, 90, 135 Grad für einzelne Flügel und drei Symmetriestellungen beider Flügel neun Zeichen gebildet werden, denen die Zahlen von 1 bis 9 zugeordnet wurden.

Durch weitere Kombinationsmöglichkeiten konnten insgesamt 4096 Zeichen dargestellt werden. Die Zeichen und die dazu festgelegte Bedeutung wurden in einem Code-Buch festgehalten. Der Telegrafiervorgang war durch Dienstvorschriften geregelt.Der Spähtelegrafist beobachtete die Nachbarstation und las deren Flügelstellung ab, diktierte sie dem Kurbeltelegrafisten, der die Flügel der eigenen Station danach einrichtete und die Einstellung der nächsten Station überwachte. Auf diese Weise wurden die Zeichen von Station zu Station weitergegeben.