Die Telegrafenstation Nr.18 in Neuwegersleben

Der Telegrafenturm der Station Nr. 18 war ein speziell entwickelter Typenbau. Derartige Funktionsbauten wurden an den Standorten errichtet, an denen keine für die Telegrafie nutzbaren Bauten vorhanden waren und die Nähe einer Ortschaft den Anbau von Wohn- und Wirtschaftsbauten für die Telegrafistenfamilien nicht erforderlich machte.

Telegrafenstation Nr.18 in Neuwegersleben

Der Turm ist ein aus grauen Bruchsteinen gemauerter schmuckloser Bau mit rechteckigem Grundriss und den Außenmaßen 6,2m x 3,8m. Das Gebäude hat ein Unter-, ein Obergeschoß und einen Keller. Im Erdgeschoß befanden sich ein Aufenthaltsraum und eine Gerätekammer. Das Obergeschoß war der Stationsraum mit den Bedieneinrichtungen für die Telegrafenanlage.

Aus der Station ragte ein ca. sechs Meter langer Signalmast heraus, an dem in drei Ebenen die Flügelpaare angebracht waren. Sie waren durch Seilzüge mit der Stelleinrichtung verbunden. Die Station Neuwegersleben war von 1833 bis 1849 in Betrieb. Eine spätere Nutzung als Wohnraum bis 1955 ist dokumentiert.

Im Auftrag des Landkreises Bördekreis wurde 1995 damit begonnen, das Telegrafengebäude unter Beachtung denkmalpflegerischer Grundsätze zu restaurieren. 1996 begannen die Bauarbeiten und 1997 war das Richtfest. 1999 erfolgte der Einbau der Telegrafenanlage. Seit 2001 ist das Gebäude für die Öffentlichkeit zugänglich. Es ist gelungen, an dieser Stelle wieder eine funktionstüchtige Station der optischen Telegrafie zu erstellen. Im Mai 2011 wurde eine komplett überarbeitete Ausstellung eröffnet.

An dem Standort der Station Nr. 17 wurde eine Attrappe errichtet.

Erdgeschoss der T18 (Foto: Frank Lange, Lange-druck GbR Oschersleben)
Erdgeschoss der T18
(Foto: Frank Lange, Lange-druck GbR Oschersleben)

 

Obergeschoss der T18 (Foto: Frank Lange, Lange-druck GbR Oschersleben)
Obergeschoss der T18 mit dem unteren Teil des Signalmastes
(Foto: Frank Lange, Lange-druck GbR Oschersleben)